In den goldenen Zeiten des frühen Films, als der schwarze-und-weiß Look noch die Leinwand beherrschte und sich das Medium auf dem Weg zum dominierenden Unterhaltungsformat befand, erstrahlte ein Filmgenre besonders: der Krimi. Doch nicht nur die klassische Detektivgeschichte mit elegantem Gentleman sleuth fand Anklang beim Publikum. Ein subversiverer Trend bahnte sich seinen Weg: Der “Gangster”-Film, geprägt von düsteren Straßen, scharfsinnigen Schurken und einer unwiderstehlichen Mischung aus Spannung und Glamour.
Ein Meisterwerk dieses Genres ist unbestritten “The Lone Wolf Returns” aus dem Jahr 1935. Die Geschichte folgt dem charismatischen Kriminellen Michael Lanyard, alias „The Lone Wolf“, der sich zwischen Legalität und Illegitimität bewegt.
Gespielt von dem legendären Warren William, verkörpert Lanyard einen faszinierenden Antihelden: Er ist intelligent, charmant, doch zugleich skrupellos und gefährlich. Sein Ziel? Einen verschwörerischen Diamantenraub aufzudecken – natürlich nicht ohne dabei selbst ein Auge auf den glänzenden Preis zu haben.
Die Geschichte:
“The Lone Wolf Returns” beginnt mit einer spektakulären Szene in einem glamourösen New Yorker Nachtclub, wo Lanyard seinen scharfen Verstand und seine flinken Finger zeigt. Der legendäre Saxophonist Coleman Hawkins liefert die passende musikalische Untermalung: Ein pulsierender Jazzsound, der die düstere Atmosphäre des Clubs unterstreicht und dem Zuschauer das Gefühl gibt, direkt inmitten des Geschehens zu sein.
Doch die Ruhe währt nicht lange. Lanyard gerät in eine Intrige, als ein wertvoller Diamant gestohlen wird. Die Polizei, angeführt von dem hartnäckigen Inspektor „Barney“ (gespielt von dem erfahrenen Charles Bickford), verdächtigt ihn sofort.
Um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu finden, muss Lanyard tief in die kriminelle Unterwelt eintauchen. Auf diesem Weg begegnet er einer Reihe interessanter Figuren: der verführerischen, aber gefährlichen Sängerin Ruby (gespielt von Helen Twelvetrees), dem skrupellosen Gangsterboss „Fingers“ Malone und einem geheimnisvollen Doppelagenten namens Victor Thorne (gespielt von dem vielseitigen Edward Van Sloan).
Die Schauspieler:
Neben Warren Williams als “The Lone Wolf” glänzt der Film mit einer beeindruckenden Besetzung:
-
Charles Bickford als Inspektor Barney: Der erfahrene Charakterdarsteller verkörpert den hartnäckigen Polizisten, der Lanyard auf Schritt und Tritt verfolgt.
-
Helen Twelvetrees als Ruby: Die attraktive Schauspielerin spielt die Rolle der verführerischen Sängerin mit einer Mischung aus Naivität und Raffinesse.
-
Edward Van Sloan als Victor Thorne: Der vielseitige Schauspieler bringt den geheimnisvollen Doppelagenten mit düsterer Aura zum Leben.
Die Themen:
“The Lone Wolf Returns” ist mehr als nur ein spannender Krimi. Der Film wirft auch Fragen nach Moral und Gerechtigkeit auf. Lanyard, der Antiheld, bewegt sich in einer Grauzone zwischen Gut und Böse. Ist er ein Schurke? Oder handelt er aus einem höheren Zweck?
Der Film zeigt auch die düstere Seite der Prohibition: Die kriminellen Machenschaften, die Gewalt und das
Korruptionspotential, dass diese Ära hervorbrachte.
Warum “The Lone Wolf Returns” sehenswert ist:
- Spannende Geschichte: Die Handlung ist voller Wendungen und Cliffhanger, die den Zuschauer bis zum Ende fesseln.
- Charismatische Hauptfigur: Warren Williams als “The Lone Wolf” ist ein unvergesslicher Antiheld. Intelligent, charmant und gefährlich zugleich.
- Atmosphärische Musik: Der pulsierende Jazz-Soundtrack von Coleman Hawkins verleiht dem Film eine unwiderstehliche Atmosphäre.
Fazit:
“The Lone Wolf Returns” ist ein Klassiker des Gangster-Films, der auch heute noch begeistert. Wenn Sie nach einem spannenden Krimi mit einer Prise Glamour und düsterer Atmosphäre suchen, dann sollten Sie diesen Film unbedingt sehen!